Galerie „Oberstübchen“

In der 1. Etage befindet sich unsere Galerie mit Werken zeitgenössischer Künstler und Künstlerinnen aus unserem Besitz. Unter anderem Originalgraphiken wie Lithographien, Farbradierungen, Holzschnitte von Alf Welski, Leopold Peer, Franz Politzer, Ursula Holtschneider, Peter Redeker, Alfred Pohl und Faksimiledrucke von A. Paul Weber. Sie stammen aus dem Privatbesitz von Reinhard Hohagen und sind käuflich erwerbbar. Bei Interesse vereinbaren Sie gern einen Termin mit uns!

Im Folgenden präsentieren wir Ihnen eine kleine Auswahl:

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Alf Welski

* 14. März 1926 in Mülheim an der Ruhr; † 2007

Alf Welski war ein deutscher Maler, Grafiker und Kunsterzieher. Mit seiner großen Vielfalt an künstlerischen Techniken vermittelte er unterschiedliche Inhalte und Bildthemen, von politischen und gesellschaftskritischen Farbradierungen, bis hin zu gezeichneten Frauenportraits.
Seine Werke sind in ihren Darstellungen geprägt vom Realismus, weisen aber auch surreale, phantastische Aspekte auf, die über das Sichtbare hinausweisen und die gesellschaftskritischen Bilder dystopisch wirken lassen.
1941 bis 1943 studierte Alf Welski an der Folkwangschule/Essen bei Jo Pieper und war ab 1947 an der Werkkunstschule Bielefeld bei Prof. Muggly. In Vlotho arbeitete er als freischaffender Maler und Grafiker, aber auch als freier Pressezeichner an verschiedenen Tageszeitungen, u.a. FREIE PRESSE Bielefeld. Ab 1948 präsentierte er Einzelausstellungen, zuerst in Bielefeld, ein Jahr später im Märkischen Museum mit Willy Baumeister und Hans Hartung. Ab 1964 arbeitete Welski auch als Lehrer für bildnerisches Gestalten an Sonderschulen. Nachdem er ab 1968 für zwei Jahre ein Grafikstipendium der Aldegrever-Gesellschaft Münster bekam, engagierte er sich im Kultur- und Partnerschaftsausschuss der Stadt Bad Oeynhausen und war gleichzeitig Vorsitzender des Berufsverbandes bildender Künstler. 1975 übernahm er einen Lehrauftrag für Radierung und Kupferdruck an der Fachhochschule Bielefeld mit Erweiterung auf das Fach Lithographie. 1978 erhielt Alf Welski seine Professur.
Nach seinem Arbeitsstipendium der Stadt Krakau, des Kulturhistorischen Museums und des National-Museums Krakau sowie des öffentlichen Komitees für die Restaurierung Krakauer Kulturdenkmale ab 1983 wurde Welski 1985 zum Ehrenbürger der Stadt Krakau ernannt.
Alf Welkis Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, darunter auch in der Kunsthalle und im Historischen Museum Bielefeld, enthalten.
In unserem Besitz befinden sich Welkis Zeichnungen sowie politisch spannende Farbradierungen.
„Künstler haben die Aufgabe, Menschen zum Nachdenken zu bewegen.“
Alf Welski

Frank Politzer

* 2. Mai 1950 in Wien

Franz Politzer ist ein österreichischer Maler und Grafiker dessen Werke von fantastischen Landschaften geprägt sind. Seine Naturdarstellungen enthalten Architekturelemente, die das Menschengemachte mit der Natur surreal ineinander verweben. So wie die Natur von Bögen, Türmen oder Mauern durchzogen wird, lassen die glatten Flächen der Kultur die Landschaften durchscheinen oder spiegeln den Raum der Elemente. Für die Betrachtenden eröffnet sich ein Dialog zwischen Mensch und Natur.
Franz Politzer studierte zwei Jahre lang Geologie, bevor er sich dem Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien widmete, das er 1975 erfolgreich abschloss. Seitdem ist Franz Politzer als freischaffender Künstler tätig und hatte zahlreiche Ausstellung im In- und Ausland, u.a. in Wien, Linz, Frankfurt, Bensheim, Lichtenberg, Seeheim- Jugenheim, Berlin, Bonn, München, London und Cambrigde.
In unserem Besitz und zu veräußern haben wir einen geschlossenen Zyklus von Politzers Farbradierungen.
Radierungen sind ein grafisches Tiefdruckverfahren. Bei Farbradierungen kann der Druck später koloriert werden. Wenn durch eine präzise Steuerung mit mehreren Platten übereinander gedruckt wird, kann das Werk auch durch Farbschichten von hell bis dunkel entstehen. Politzers Radierungen im vorliegenden Werkzyklus, welcher Landschaften abbildet, sind ein kritischer Kommentar zur technischen Zivilisation. Seine Werke laden ein zur Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Natur in einer Lebenswelt, die über industriell-technische Eingriffe in die Natur immer reicher an Produkten wird, die der Natur und ihren Zyklen zusetzen.
Die Landschaften enthalten Momente positiver Utopie, es bleibt aber offen, ob die Natur die geometrische Form oder das architektonische Element zurückerobert oder ob es Bilder „künstlich geschaffener Paradiese“ sind.
Bei den Ausstellungen der ehemaligen Galerie Goltenhof, Witten 1982 und der Galerie Hohagen und Wienbrock, Wetter-Volmarstein, sowie im persönlichen Kontakt zu Franz Politzer wurden die folgenden Werke erworben.

Ursula/ Ulla Holtschneider

* 17. März 1944 in Halle (Westf.); † 25. Januar 2016 Vipperow

Ursula Holtschneider, als Künstlerin bekannt unter dem Namen Ulla Holtschneider, war Malerin, Lithografin, Zeichnerin und Kunstpädagogin.
Lithografie ist eine grafische Technik, bei der auf eine präparierte Steinplatte mit fetthaltiger Kreide oder lithografischer Tusche die Zeichnung aufgebracht und im Flachdruckverfahren vervielfältigt wird. Ulla Holtschneider vermischte zwei Techniken, indem sie ihre lithografischen Werke teilweise mit Aquarellfarben ergänzte.
Bis in die 90er Jahre war die lithografische Arbeit mit Steinplatten ihre bevorzugte künstlerische Technik, nachfolgend wurden ihre Werke abstrakter und fragmentarischer.
Von 1963 bis 1968 studierte Ulla Holtschneider freie und angewandte Grafik an der Fachhochschule Münster, darauf folgte ein Studium der Kunstdidaktik und Pädagogik an der Universität Siegen und der Universität Wuppertal von 1972 bis 1975.
Ab 1974 unterrichtete sie fast 32 Jahre als Kunstpädagogin am Theodor-Heuss-Gymnasium in Radevormwald, ab 1979 aber nur noch in Teilzeit, da sie dann begann, kontinuierlich an Einzel- und Gruppenausstellungen teilzunehmen.
Ulla Holtschneider war treibende Kraft der „Gruppe 13“, die sich zum 100. Geburtstag des Malers Paul Wellershaus gründete und Ende 2014 nach zweijähriger Pause auflöste. Bekannt wurde die Gruppe durch mehrere Ausstellungen und Kunstkalender. Von 2007 bis 2016 lebte und arbeitete Ulla Holtschneider in Vipperow und wurde bei einem NDR-Beitrag über Galerien in Vipperow mit ihren Arbeiten als Künstlerin vorgestellt. Viele Jahre setzte sie sich ein für die Freilegung und Restaurierung wertvoller alter Malereien in der denkmalgeschützten Vipperower Dorfkirche.
Wesentlicher Bestandteil von Holtschneiders figurativen Lithografien ist ihre Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftlichen Fragen. Ein kritischer und satirischer Blick zeigt sich in den Werken, von denen wir mehrere zu veräußern haben.
Die folgenden Werke wurden von Reinhard Hohagen im persönlichen Kontakt zu Ursula Holtschneider erworben.

Alfred Pohl

* 22. August 1928 in Essen; † 4. Februar 2019

Alfred Pohl war ein deutscher Grafiker und Holzschneider, der ein großes druckgrafisches Werk im Farbholzschnitt, später auch in der Farbradierung geschaffen hat.
Seine künstlerische Besonderheit war die Arbeit mit der „Verlorenen Platte“:
Bei dieser Technik entsteht das Werk durch die Bearbeitung nur eines „Druckstockes“, dem kontinuierlich die farbigen Teile der Holzplatte weggeschnitten werden, bevor die nächste Farbe gedruckt wird. Das geschieht solange, bis die Platte „verloren“ und das Bild vollendet ist. Nachdrucke sind mit diesem Verfahren nicht möglich.
Alfred Pohl studierte zwischen 1947 und 1961 an der Werkkunstschule Trier, an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg sowie an der Werkkunstschule Hannover. Von 1963 bis 1967 war er Assistent für Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule Göttingen und arbeitete 1965 aber auch im Atelier von Johnny Friedländer in Paris.
Mit der Lehrbefähigung zur Kunsterziehung ging Alfred Pohl ab 1967 mit seiner Familie nach Südamerika. Für drei Jahre war er Lehrer am Colegio Alexander von Humboldt Lima (Peru), bereiste den gesamten Kontinent, hatte Ausstellungen in Lima und Sao Paulo und schloss Freundschaft mit dem in Bahia/Brasilien lebenden deutschen Holzschneider Hansen-Bahia sowie zahlreichen südamerikanischen Künstlern. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Deutschland war Pohl von 1972 bis 1974 Mitglied der misión pedagógica im kolumbianischen Erziehungsministerium in Bogota/Kolumbien und hatte in dieser Zeit Ausstellungen u.a. in Lima/ Peru, Quito/ Ecuador, La Paz/Bolivien und in Santiago de Chile.
Ab 1974 lebte und arbeitete Alfred Pohl in Göttingen. Die meisten seiner Werke sind heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn vorhanden.
Als junger Künstler setzte Alfred Pohl der Zerstörung und Verzweiflung durch den zweiten Weltkrieg, den Optimismus der Kunst und ihre Möglichkeiten an Farben und Formen entgegen. Er gehörte zur Nachkriegsgeneration der Künstlerinnen und Künstlern, die ab den 1960er Jahren ausstellte und in ihrer Vielfalt zeitgenössisch belebt und nicht retrospektiv arbeiteten.
Die Impressionen seiner Aufenthalte und zahlreichen Reisen in Südamerika spiegeln die kulturelle Vielfalt und Eindrücke der Länder wider und geben den Werken Alfred Pohls seine besondere Handschrift. In den Holzschnitten wirken Flächen und Linien aufeinander und geben eine Fülle an Mitteilungen. Das Werk wird durch alle Komponenten zu einer Erzählung voller Symbole und Metaphern.
Folgende Holzschnitte und weitere Graphiken haben wir in unserem Bestand, sie wurden auf einer von Reinhard Hohagen gegebenen Ausstellung in der ehemaligen Galerie Goltenhof vom Künstler erworben.

Heiner Bauschert

* 17. August 1928 in Tübingen; † 7. September 1986 in Tübingen

Heiner Bauschert ist bekannt für seine malerischen Farbholzschnitte, er war Vertreter der klassischen Moderne und prägte die Holzschnittkunst maßgeblich.
Zudem war er auch wissenschaftlicher Zeichner am Zoologischen Institut der Universität Tübingen und leitete einige Zeichenkurse an der VHS Tübingen.
Er hinterlässt ein umfangreiches Werk an Handabzügen. Bei diesen wird in eine zuvor zugeschnittene Holzpatte das Bild geschnitten, gehobelt und geschliffen. Dieser Druckstock wird eingefärbt und auf ein Papier gedruckt, Heiner Bauschert produzierte diese Abzüge in kleinen Auflagen, so dass durch einen Druckstock höchstens 40 Werke produziert wurden.
Über die Kindheit Heiner Bauscherts, der 1928 geboren wurde, ist nicht viel bekannt. Ab 1945 besuchte er mit 17 Jahren die Private Kunstschule Hugo Lange.
Nach zwei Jahren, begann er 1947 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. H. Bauschert war Meisterschüler in der Malklasse bei Prof. Wilhelm Schnarrenberger und belegte zudem die Zeichenklasse bei Prof. Karl Hubbuch und die Fachklasse in Lithografie, geleitet von Erich Heckel.
1950 erhielt H. Bauschert ein Stipendium des Amerikahauses, Karlsruhe. In dem Jahr entstanden seine ersten Holzschnitte. Neben seiner Leitung der Zeichenkurse an der VHS Tübingen und Arbeit als wissenschaftlicher Zeichner am Zoologischen Institut der Universität Tübingen, illustrierte er auch Schautafeln und Bücher.
Mit einem Stipendium des Regierungspräsidiums Südwürttemberg-Hohenzollern reiste Heiner Bauschert 1955 nach Paris. Ab 1966 besuchte er mediterrane Länder, in denen der größte Teil seiner Aquarellwerke entstand.
Seit 1955 hatte er viele Einzel- und Gruppenausstellungen im In- u. Ausland, die meisten in Deutschland, aber auch im Ausland: Porto Alegre, Rio Grande do Sul, São Paulo und Washington D.C..
Heiner Bauschert schuf aus dem Holz eine farben- und formenreiche Welt, Erbe des künstlerischen Nachlasses ist nun sein Sohn.
In unserem Besitz befindet sich ein Werk von Heiner Bauschert. Wenn Sie sich von seiner Arbeit angesprochen fühlen und Interesse an weiteren oder anderen Kunstwerken des Künstlers haben, melden Sie sich gern bei uns.

Peter Redeker

* 1942 in Spital am Semmering/Steiermark

Peter Redeker ist ein österreichisch-deutscher Maler, Grafiker und Hochschullehrer, der international in Italien, Deutschland und Marokko lebt und arbeitet.
Während des letzten Jahrzehnts entwickelte Peter Redeker seine eigene Bildsprache im Medium der Farbätzung, die einen wesentlichen Beitrag zum Thema „Neue Landschaft“ darstellt. Er konzentrierte sich seit Beginn seines künstlerischen Schaffens ganz auf das Leitmotiv der Landschaft, insbesondere der norddeutschen Landschaft.
Nach seinem Abitur in Jahr 1963 Lemgo/Lippe, begann Peter Redeker ein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Kai Sudeck und gleichzeitig ein Studium der Pädagogik an der Universität Hamburg. Nach dem Lehrerexamen 1967-70 folgte ein weiteres Studium der freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Paul Wunderlich, Gerhard Richter, Allen Jones und David Hockney.
In den Jahren darauf erhielt Redeker ein Stipendium des H.F. und Ph.F. Reemtsma-Begabtenförderungswerkes Hamburg und 1970 das Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Niederländischen Regierung für ein Studienjahr an der Rijksakademie in Amsterdam. Von 1970-75 arbeitete Peter Redeker als wissenschaftlicher Assistent für bildende Kunst an der Universität Osnabrück und wurde ab 1975 Dozent für Freie Grafik an der Fachhochschule Hannover. Ab 1978 hatte Redecker an dieser Hochschule für 30 Jahre eine Professur für freie Grafik im Fachbereich Bildende Kunst. Studienprojekte und -fahrten unternahm er mit den Studierenden in Norddeutschland (Wendland, Dithmarschen, Emsland und Lippe) und seit 1982 auch eine jährlich stattfindende mehrwöchige Studienfahrt in Volterra (Italien). Weitere Studienprojekte gibt es seit 1992 in Mehdia Plage (Marokko) und Mirleft (Marokko). Redeker lebt und arbeitet in Hannover, Volterra und zeitweise ab 1998 in Mirleft (Marokko).
In zahlreichen Ausstellungen präsentierte Peter Redeker seine Werke, darunter 1975 im Pavillon der Overbeck-Gesellschaft des Museums für Kunst- und Kulturgeschichte in Lübeck und der Kunsthalle Bremen, 1988 in der Kunsthalle Darmstadt, 1991/1992 im Palazzo dei Priori in Perugia sowie in Galerien und Ausstellungen von Kunstvereinen in Deutschland, Österreich, Schweden, den Niederlanden, Dänemark, Polen und in den USA.
Auch wir haben einzelne seiner Werke, die wir Ihnen hier zeigen möchten. Es folgen von Reinhard Hohagen erworbene Werke des Künstlers, die nun zum Verkauf stehen.

Hans Georg Rauch

* 21. Juni 1939 in Berlin; † 23. Dezember 1993 in Worpswede

Hans-Georg Rauch war ein deutscher Zeichner und Grafiker, der als Grafikdesigner für verschiedene deutsche und internationale Zeitungen wie Spiegel, Stern, Look, Observer und New York Times arbeitete. Seine Zeichnungen und Grafiken sind satirisch und sozialkritisch.
Er veröffentlichte viele Bücher mit Zeichnungen und Grafiken, unter anderem „Die Striche Kommen. Von der Lust zu zeichnen“. H.-G. Rauch erhielt 1970 den Heinrich-Zille-Preis für sozialkritische Grafik, 1987 wurde er zum internationalen „Cartoonist of the Year“ gewählt.
Hans-Georg Rauch kam 1939 in Berlin als uneheliches Kind zur Welt. Die Familie lehnte ihn ab und die SS brachte ihn in ein Kinderheim in dem er körperlichen Zwang und Hunger erlebte. Auf Initiative einer Tante konnte er zurück in die Familie und kam unter die Obhut des Großvaters. Nach dem Besuch der Grund- und Realschule in Wilhelmshaven war Rauch ab 1955 als Schaufenstergestalter tätig und erhielt drei Jahre später eine kurzzeitige Anstellung als satirischer Zeichner beim
›Weserkurier‹ in Bremen. Von 1958 bis 1959 leistete er Militärdienst und besuchte im Anschluss das Studienatelier von Prof. Kaschak, in Hamburg. 1961 begann er das Studium an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg, bei Prof. Bunz (Schrift/Typologie), Prof. Thiemann und Prof. Grimm, mit einem einjährigen Studienaufenthalt in Südfrankreich (1964).
Rauch wurde schon ein Jahr später Mitarbeiter zahlreicher europäischer und amerikanischer Zeitschriften (u.a. Look, Spiegel, Observer, New York Times, Stern, Zeit). Nach seiner Heirat mit Ursula Vorhauer veröffentlichte Hans Georg Rauch 1969 sein erstes Buch, für das er 1970 den Preis der Heinrich-Zille-Stiftung für sozialkritische Graphik erhielt. Es folgten viele Ausstellungen und Aufenthalte in den USA. Und ab 1982 begann er die graphische Kolumne »Zeitzeichen« in DIE ZEIT.
Ab 1983 engagierte sich Hans-Georg Rauch politisch in der Friedensbewegung und gründete Jahre später eine Initiative zur Unterstützung politisch Verfolgter. In den folgenden Jahren gab es international immer mehr große Ausstellungen seiner Werke und über sein Leben. Nach seinen Reisen durch China, Marokko und Norwegen begann er sich intensiver mit Landschaften auseinanderzusetzen.
Auf den folgenden Seiten sehen Sie einige von Hans-Georg Rauchs technisch präzisen sowie gesellschaftskritischen Werken, die wir anbieten.

Paul Weber

* 1. November 1893 in Arnstadt; † 9. November 1980 in Schretstaken

Andreas Paul Weber war ein deutscher Grafiker, Karikaturist und Maler. Er hinterließ ein umfangreiches zeichnerisches und lithografisches Werk, vor allem zeitkritische-satirische Arbeiten und etliche Buchillustrationen. Weber war Teil der Griffelkunst-Vereinigung, in der schon 1951 ein spezieller „A. Paul Weber-Kreis“ gegründet wurde, zudem erhielt er den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein.
Er hinterließ eine Menge von Lithografien, die ein grafisches Flachdruckverfahren bezeichnen. Seine Werke zeigen oft vermenschlichte Tiere oder abstrahierte Menschen, sie weisen häusliche Situationen oder gesellschaftlich kritische Momente auf.
Paul Weber besuchte nach der Realschule kurz die Kunstgewerbeschule in Erfurt. Ab 1908 war er Mitglied im Jungwandervogel, einer Bewegung, die im Wandern und in naturgemäßer Lebensweise einen neuen Lebensstil nach den Idealen der Romantik suchte. Dann wurde er im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen und war als Eisenbahnpionier an der Ostfront. Von 1916 bis 1918 arbeitete er als Zeichner und Karikaturist bei der „Zeitschrift der 10. Armee“. In den 1920ern heiratete Weber Toni Klander und hatte in den folgenden Jahren seine ersten Erfolge als Buchillustrator: Es entstanden unter anderem Illustrationen zu Hans Sachs, Till Eulenspiegel, Reineke Fuchs. Allerdings zeichnete er in den 1920ern im Auftrag von Verlagen auch antisemitische Illustrationen. 1925 gründete Weber seine eigene, nach Toni Klander benannte „Clan-Presse“. Aufgrund seiner Mitarbeit in einem Widerstandskreis, an dem er sich ab 1928 beteiligte und politisch-satirischer Illustrationen, war er im Jahr 1937 für sechs Monate inhaftiert.
Im Gefängnis wurde ihm gestattet unpolitisch zu zeichnen, so entstanden unter anderem erste Arbeiten zu dem Motiv „Schachspieler“. 1944/45 wurde er erneut zum Kriegsdienst herangezogen. Schon ab 1939 lieferte Paul Weber Werke an die „Griffelkunst-Vereinigung“, die bis 1980 insgesamt 157 Lithografien von ihm erhielt. Die Griffelkunst-Vereinigung Hamburg ist eine gemeinnützige kulturelle Vereinigung, deren Ziel es ist, Kunstwerke preiswert allen Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Weber wurde von der Griffelkunst-Vereinigung finanziell unterstützt und bekam 1955 den Kunstpreis sowie 1963 die Hans-Thoma-Medaille. Als Grafiker erhielt er zusätzlich eine Ehrenprofessur. 1973 eröffnete in Ratzeburg das A. Paul Weber-Museum.
Wir haben Faksimiledrucke seiner Lithografien aus den 80ern, wie „Die Spieler“ oder „Ehe-Schach“ zu veräußern. Ein Faksimiledruck ist ein originalgetreuer Nachdruck, der in diesem Fall von seinem Sohn Christian Weber angefertigt wurde. Bei Interesse an weiteren Werken, melden Sie sich bitte bei uns.

Leopold Peer

* 1942 in Mehla/Thüringen

ist ein deutscher Maler sowie Grafiker und bekannt für seine surrealen Stillleben. Nach seiner Malerlehre ab 1956 studierte er ab 1962 an der Meisterschule für Kunsthandwerk in Berlin. Dennoch gilt er mehr oder weniger als Autodidakt. Seit 1969 werden seine Werke in Deutschland, aber auch international ausgestellt.

Werner Freikowski

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